Alevitisch-Christliche Begegnungsreise
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Alevitisch-Christliche Begegnungsreise
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Der Bund der alevitischen Jugend in NRW hat in diesem Sommer mit dem Amt für Mission, Ökumene und kirchliche Weltverantwortung der evangelischen Kirche von Westfalen eine alevitisch-christliche Begegnungsreise in die Türkei organisiert. Eine Reise, bei der die Geschichte der Region sowie die historischen Berührungspunkte und Gemeinsamkeiten zwischen Christentum und Alevitentum behandelt wurden. Die Begegnungsreise fand in der Türkei statt, da es das Heimatland des anatolischen Alevitentums ist. Trotz jahrhundertelanger Verfolgung konnte das Alevitentum und die Alevit*innen in Anatolien überleben, jedoch gerät oft in Vergessenheit, dass in den Regionen, in denen heute noch Alevit*innen leben, einst auch viele Christ*innen beheimatet waren. Unsere Co-Bundesvorsitzende Helin Tufan hatte das Privileg, bei der zehntägigen Begegnungsreise als Teilnehmerin mit dabei sein zu können.
Nach der Anreise der 18 Teilnehmer*innen in Elazığ am 22. August 2022 ging es für die ersten Tage mit der Fähre in Richtung Dersim – eine Region, die den höchsten Anteil an Alevit*innen in der Türkei hat und somit der perfekte Ort ist, um der alevitischen Lehre näher zu kommen. Den Auftakt bildete der Besuch des alevitischen Geistlichen Zeynel Dede und seiner Frau im Dorf Kedek in Ovacık. Hier konnten sich die Teilnehmenden einen Einblick in die alevitische Lehre und ihre Tradierung durch die Bağlama verschaffen. Zeynel Dede betonte die Verbundenheit zur Natur und die Liebe zu allen Lebewesen im Alevitentum. Auch, dass die Natur mit uns eins ist und wir ein Teil von ihr sind. Vor allem aber wurde die Gleichstellung von Frau und Mann bei Alevit*innen unterstrichen. Im Anschluss gab es einen Halt im Munzur-Vadisi-Nationalpark – einem der größten und artenreichsten Nationalparks der Türkei. Dort besuchte die Reisegruppe die Heiligenstätte des Munzur Baba und verbrachte einige Zeit in der Natur. Am zweiten Tag ging es in die Provinz Erzincan, wo neben den berühmten Wasserfällen auch alevitische Heiligenstätten und Glaubenshäuser auf dem Programm standen. Zurück in Dersim pilgerten die Teilnehmer*innen zur alevitischen Heiligenstätte des Düzgün Baba hoch oben auf einem Berg gelegen. Die Wanderung dauerte insgesamt drei bis vier Stunden und zur Belohnung gab es im Anschluss ein erfrischendes Bad im Munzur Fluss.
Nach den eindrucksvollen Tagen in Dersim ging die Reise mit dem Reisebus weiter nach Diyarbakir, wo sich die Reisegruppe einen Tag lang Einblicke in die fast in Vergessenheit geratene christliche Kultur und Religion in der Türkei verschaffen. Auf dem Programm stand der Besuch der orthodoxen Virgin Mary Church und der armenischen Surp Giragos Kirche.
Weiter ging es nach Midyat zum Kloster Mor Gabriel, einem syrisch-aramäisches Kloster in der Nähe von in der Berglandschaft des Tur Abdin. Dieses Kloster ist eines der ältesten christlichen Kloster der Welt und beheimatet heute noch Lehrlinge, Mönche und den Bischof, den die Teilnehmenden zu Gesprächen begrüßte. Von dort ging es zum letzten Halt nach Mardin. Auf dem Weg legte die Gruppe noch einen kurzen Zwischenstopp im Kloster Nusaybin zu Gesprächen mit den dortigen Mönchen ein und erfuhren einiges über deren Lebensweise. In Mardin angekommen empfing der Bischof die alevitisch-christliche Gruppe im Kloster Zafaran sehr herzlich. Das Ende der Reise bildete eine kleine Tour durch die Altstadt Mardins.
Während der gesamten Begegnungsreise bereiteten die Teilnehmer*innen kurzen Input zu den jeweiligen Orten und deren Historie vor. Außerdem konnte alle dank des Fachwissens von Yilmaz Kahraman und Abut Can vieles von der Geschichte der Alevit*innen sowie der aramäischen und assyrischen Christ*innen lernen.
Die Begegnungsreise eröffnete die Möglichkeit, die historischen Spuren und kulturellen sowie religiösen Gemeinsamkeiten beider Glaubensgemeinschaften in diesen Regionen zu studieren. So konnten die Teilnehmenden der herzlichen Kultur und prägenden Geschichte der Alevit*innen sowie die der Christ*innen in der Türkei ein Stück näherkommen.